musica data

Musikwissenschaftliche Datenbank von Hubert Grawe

English version

Musik besteht nicht aus Buchstaben und Ziffern. Daher sollte eine Musikdatenbank multimedial sein und die akustische Suche nach Musikstücken erlauben.

In der Musikforschung werden schon seit vielen Jahren computergestützte Recherchesysteme eingesetzt, die das traditionelle Vorgehen in einer Bibliothek mehr oder weniger nachvollziehen. Sie stammen meist aus Zeiten, als vollwertige Datenbanksysteme noch weitgehend unbekannt waren. Diese bibliothekarischen Recherchesysteme erfüllen die fundamentale Forderung an Datenbanken, nämlich Redundanzminimierung nicht. Vor diesem Hintergrund sollte musica data ursprünglich als Prototyp lediglich die Struktur einer multimedialen Musikdatenbank demonstrieren. Bei vielen Vorführungen zeigte sich dann aber: Musikwissenschaftler sind an der Arbeit mit einer Datenbank interessiert, nicht an deren theoretischen Struktur.

Daher wurde der Prototyp, dessen Anfänge in das Jahr 1993 zurückreichen, weiterentwickelt zu einer voll funktionsfähigen Datenbank von ca. 48 MB des Gesamtwerks von Johann Sebastian Bach: 1170 Werke, 3698 Werksätze, 5464 Notenincipits, Werk- und Satzbesetzungen, alle Volltexte (nicht Textincipits) zu den Vokalsätzen, bibliografische Quellen, biografische Daten der relevanten Personen der Musikgeschichte und ein CD-Archiv. Alle Daten können mit mit allen Funktionen der Boole'schen Algebra - auch teilqualifiziert - zur Recherche herangezogen werden. Die Beziehungen zwischen Werken und Wersätzen z.B Parodien, die ja gerade bei Bach sehr häufig zu finden sind, können ebenfalls einbezogen werden. Auf Satzebene sind bisher über 4000 Beziehungen erfaßt.

Als Besonderheit bietet musica data die Möglichkeit, Incipits nach ihrem Klang zu suchen, und zwar unabhängig von der Rhythmik und den Tonlage. Dazu spielt man die gesuchte Melodie auf einer Mausklaviatur ein: musica data findet in Sekundenschnelle alle Incipits, die dem Klang entsprechen und - auf Wunsch - sogar "ähnliche" Incipits, die sich von der eingespielten Intervallfolge nur durch Einfügen oder Weglassen einer vorgebbaren Anzahl von Tönen unterscheiden.

Die Datenbank beruht auf MS-ACCESS, jedoch ist auch eine Runtimeversion verfügbar, die nicht die Installation von ACCESS auf dem benutzen PC-System erfordert. Auch dann ist musica data verwendbar, da es ein eigenes Quickmenü benutzt. Insbesondere kann der Anwender die vorhandenen Daten um seine eigenen erweitern, z.B. sein eigenes CD-Archiv erfassen, musica data spielt jede erfaßte Musik-CD spurgenau ab. So läßt sich die Datenbankrecherche akustisch überprüfen.

Wer aber das Datenbankverwaltungssystem ACCESS besitzt, der kann dessen vollen Umfang nutzen, also auch die Datenbankstruktur erweitern. Diese Offenheit birgt einerseits die Gefahr von Fehlern, eröffnet andererseits dem PC-erfahrenen Musikfreund die Möglichkeit, ausgehend von musica data eine Musikdatenbank für seine speziellen Bedürfnisse zu entwickeln. Ebenfalls der Einsatzbreite dient die Zweisprachichkeit. Wenngleich die Grundsprache Englisch ist, steht ein umfangreiches Deutsch/Englisch-Vokabular ständig zur Verfügung und die Hilfetexte sind ebenso zweisprachig.


Kurzprofil des Autors

Prof. Dr. rer. nat. Hubert Grawe

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Musicological Data Base by Hubert Grawe

deutsche Version

Music does not consist of digits. Therefore a musicological data base ought to be multimedial providing acustic search for melodies.

In musicology computerized recherche systems have been used for many years, which work the same way as traditional libraries. Those systems were designed at times, when data base management systems were widely unknown. So, they do not satisfy the fundamental requirement of minimising data redundancy. Upon this background originally musica data was intended to just demonstrate the structure of a multimedial data base. However, at many presentations musicologists turned out to be interested in data, not in data base structures.

So, the prototyp, begun in 1993, was expanded to a data base of some 48 MB containing the total work of Johann Sebastian Bach: 1170 works, 3698 movements, 5464 incipits, work ensembles, movement ensembles, the words of each vocal movement, bibliographical sources, biographical data of all relevant persons and a CD archive. All data can be investigated by means of Boole's algebra - even partially qualifiled. The relations between works and movements e.g. parodies, which even at Bach are most important, can also be recherched. On movement level there exist more than 4000 relations.

As an unique feature musica data offers the opportunity, to look for incipits by sound. The user plays the desired melody on a mouse piano - musica data shows all movements using this incipit no matter of rythm and tonica. On demand it also finds all similar incipits i.e. those, which differ only by insertion or deletion of a specified number of notes.

The data base is based on Microsoft's ACCESS, yet a runtime version is available, too, which does not require ACCESS being installed on your PC. musica data works nevertheless, since it contains its own quickmenu. In particular the user may expand the data by entering his own CD-archive. musica data plays the track, specified for a requested movement in the data base, so you may check the search acustically.

Yet the owner of ACCESS may also build his personal music date base by modifying the data base structure. The language of musica data is English, but a German / English dictonary is accessible at any time, the help-text is bilingual either.


Personal Profile of the Author

Prof. Dr. rer. nat. Hubert Grawe

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last update: 19. August 2000